Let’s talk Infrastruktur: 5 Strategien für Akzeptanz durch Kommunikation

Die Planung und Umsetzung neuer Infrastruktur – ob im Bereich Energiewende, Mobilität oder Städtebau – ist häufig erklärungsbedürftig. Neben technischen und rechtlichen Hürden steht eines für Projektträger deswegen besonders im Fokus: die Kommunikation mit Bürger*innen vor Ort, weiteren Stakeholdern und der Öffentlichkeit. Fehlende oder unklare Kommunikation kann zu Misstrauen und Widerstand führen, während eine durchdachte Kommunikationsstrategie den Erfolg eines Projekts sichern und Akzeptanz steigern kann. Doch wie sieht eine erfolgreiche Kommunikation von Projekten im Bereich Infrastruktur aus? In diesem Beitrag zeigen wir, warum Kommunikation ein Schlüsselfaktor ist und wie Sie mit den richtigen Strategien Akzeptanz und Transparenz fördern können.
Herausforderungen in der Kommunikation von Infrastrukturprojekten
Bau- und Infrastrukturprojekte sind oft mit Vorbehalten und Fragen verbunden. Diese drehen sich im Wesentlichen um drei Aspekte:
- Transparenz: Was passiert wann? Wer steckt hinter dem Vorhaben? Warum wird das Projekt umgesetzt? Welche Alternativen wurden geprüft?
- Nachbarschaft: Wie betrifft das Projekt Anwohnerinnen und Anwohner?
- Komplexität: Welche technischen Aspekte gibt es? Wie werden Sicherheit und Umweltschutz gewährleistet? Und wie läuft die Genehmigung ab?
Ohne klare Antworten auf diese Fragen geraten Projekte schnell in die Kritik. Im Folgenden stellen wir fünf Strategien vor, mit denen diese Aspekte adressiert werden.
Strategien für erfolgreiche Kommunikation zur Akzeptanz von Infrastruktur
- Kommunikation als Dialog: Früh austauschen statt spät erklären
Bürger*innen und andere Stakeholder sollten so früh wie möglich informiert und einbezogen werden. Informationsveranstaltungen, Dialogforen und leicht zugängliche Informationen schaffen Transparenz und verhindern Missverständnisse. Gerade zu Beginn eines Projekts, wenn es noch Handlungsspielraum in der Ausgestaltung gibt, können Hinweise und der Dialog mit der Bevölkerung helfen, akzeptierte Lösungen zu entwickeln. - Infrastruktur kann emotional sein: Gefühle verstehen, Fakten vermitteln
Infrastrukturprojekte sind oft emotional besetzt, insbesondere wenn Bürger*innen direkt betroffen sind. Argumente für ein Infrastrukturvorhaben kommen oft sachlich oder technisch daher. Eine erfolgreiche Kommunikationsstrategie kombiniert rationale Argumente mit Empathie, um die Sorgen und Anliegen der Bürger*innen ernst zu nehmen. - Zielgruppen abholen: Klare Worte statt Fachsprache
Technische Fachbegriffe, die für Laien schwer verständlich sind, sollten vermieden werden. Stattdessen sollten Botschaften klar, konsistent und zielgruppengerecht formuliert sein. Vorhabenträger sollten sich intern auf kritische Fragen zu Ihrem Vorhaben vorbereiten, um konsistente Antworten und einheitliche Sprachregelungen parat zu haben, beispielsweise in Form eines internen FAQs. - Zukunft, die begeistert: Mit Visionen Akzeptanz schaffen
Infrastrukturprojekte, egal ob im Bereich der Energieversorgung, Mobilität oder Bau, werden von Bürger*innen immer häufiger kritisch hinterfragt. Dass ein Vorhaben politisch gewollt oder legitimiert ist, überzeugt als alleinige Begründung nicht mehr. Woran sich aber in den letzten Jahren (wenn nicht sogar Jahrhunderten) nichts geändert hat, ist folgendes: Menschen hören gerne Geschichten. Wer ein überzeugendes, mitreißendes, positives Bild der Zukunft malt, kann damit Unentschlossene überzeugen und Befürworter*innen mobilisieren. - Das Schweigen brechen: Befürworter*innen aktivieren
Die zunehmende gesellschaftliche Polarisierung rund um Themen wie Energieversorgung führt in vielen Fällen nicht nur zu einer lauten Gegner*innenschaft von Vorhaben. Immer mehr Bürger*innen setzen sich aus Überzeugung auch für bestimmte Projekte und Vorhaben ein. Auch Politiker*innen und Unternehmen können als Befürworter*innen von Infrastrukturvorhaben gewonnen werden. Vorhabenträger können diese Befürworter*innen gezielt mobilisieren und mit Informationen und guten Argumenten oder Vernetzungsmöglichkeiten unterstützen.