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09 | 2023David Reising

NQ-Podcast: Wie machen wir unser Netz fit für die Energiewende? – im Gespräch mit Marten Bunnemann

<h1>NQ-Podcast: Wie machen wir unser Netz fit für die Energiewende? – im Gespräch mit Marten Bunnemann</h1>

Im Zeichen der Energiewende und der volatilen Einspeisung von Erneuerbaren Energien unterzieht sich die Netzinfrastruktur derzeit einer umfassenden Transformation.

Einer, der mit diesem Prozess bestens vertraut ist und ihn mit seinem Unternehmen aktiv mitgestaltet ist Marten Bunnemann, Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand bei der Avacon AG und erster Gast in unserem Podcast „Was die Welt zusammenhält“. Die Avacon ist eines der größten regionalen Versorgungsunternehmen und betreibt Energieinfrastrukturen für die Menschen in ihrer Region: von der Nordseeküste bis Südhessen, von der niederländischen Grenze bis nach Sachsen-Anhalt.

Dekarbonisierung, Dezentralisierung & Digitalisierung: Die Triebkräfte der Transformation

Marten Bunnemann sieht die Energiewirtschaft am Beginn eines tiefgreifenden Transformationsprozesses, der die gesamte Netzinfrastruktur umgestalten wird. Dieser Wandel sei von drei Hauptfaktoren geprägt:

Die Dekarbonisierung, also die Abkehr von fossilen Energieträgern, ist aktuell ein gesellschaftliches Ziel und ein Megatrend. Immer mehr Bereiche unseres Lebens, wie Heizung und Mobilität, werden sich elektrifizieren, so Marten Bunnemann. Gleichwohl basiere viel industrielle Wertschöpfung in Deutschland auf der Versorgung mit Erdgas und auch andere Bereiche, wie z.B. der Luft- und Seeverkehr, benötigen molekulare Energieträger.

Marten Bunnemann: „Wenn ich jetzt aber mal in die Zukunft blicke und sage »Ich will da raus, ich will stärker elektrifizieren, ich will den Ausbau erneuerbarer Energien weiter vorantreiben.«, dann könnten wir da ein Energiesystem zeichnen, was ohne Erdgas auskommt. Was wir glaube ich nicht können, ist ein System bauen, was ohne molekulare Energieträger auskommt.“

Hierbei kann grüner Wasserstoff eine entscheidende Rolle spielen, dieser bringt jedoch auch neuen Bedarf nach Infrastrukturanpassungen mit sich, meint Bunnemann.

Neben der Dekarbonisierung spielt auch eine wachsende Dezentralisierung eine Rolle. Früher habe es mehr zentrale und hauptsächlich fossile Großkraftwerke gegeben, heute hat allein die Avacon in ihrem Netz eine Anzahl von über 64.000 dezentralen Einspeisern und „Prosumern“, was eine Anpassung und Erweiterungen der Stromnetze erforderlich mache, so Bunnemann. Um die Herausforderungen der Dezentralisierung effizient und kostengünstig zu meistern und den Betreibern eine bessere Übersicht zu verschaffen, sei eine verstärkte Förderung der Digitalisierung erforderlich.

Die Energiewende voranbringen: Akzeptanz schaffen & politisch unterstützen

Mit Blick auf eine Beschleunigung der Energiewende betont Herr Bunnemann, dass diese Transformation eine gezielte Kommunikation mit Beteiligten und Betroffenen erfordere. Die Politik und die Akteure in der Energiewirtschaft müssten sich dem Dialog stellen und versuchen, durch Kommunikation, Transparenz und Teilhabe Akzeptanz zu organisieren. Nicht zuletzt sei seitens der Politik ein angemessener Rahmen und unterstützende Maßnahmen erforderlich, um die laufenden Transformationsbemühungen zu fördern und nicht hemmend entgegenzuwirken.

Eine riesige Chance für unsere Gesellschaft

Auf die Frage nach seiner Sicht auf die Zukunft der Gesellschaft, in Bezug auf Infrastruktur und Energiewende, sagte Marten Bunnemann:

„Ich finde, das ist eine tolle und spannende Zeit. Ich erlebe ganz viel guten Willen und ganz viele interessierte Menschen, die an diesen Projekten mitarbeiten wollen. Ich glaube, das ist eine riesige Chance für unsere Generation, für uns als Gesellschaft, und wir werden das auch hinbekommen. Wir müssen nur an ein paar Ecken für mehr Akzeptanz Sorgen und handwerklich besser werden.“

Klingt spannend? Dann hören Sie doch mal rein. Den Podcast gibt’s zum Nachhören auf Spotify und Apple Music.

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