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02 | 2022Maren Schiel

NQ-Faktencheck – Baukommunikation Teil I „Das geht geräuschlos über die Bühne.“

<h1>NQ-Faktencheck – Baukommunikation Teil I „Das geht geräuschlos über die Bühne.“</h1>

In unserem Agenturalltag begegnen wir immer wieder Mythen und verkürzten Vorstellungen über die Komplexität von Kommunikation. Wir machen daher den NQ-Faktencheck. Dieses Mal zum Thema „Baukommunikation“.   

Teil I „Unser Bau geht geräuschlos über die Bühne.“   

„Kommunikation für unser Bauvorhaben? Brauchen wir nicht!“ „Das interessiert doch da keinen.“ „Was wollen die da schon ausrichten? Wir zahlen doch Entschädigung!“ „Wir halten uns ja an alle Regeln, da kann ja keiner was gegen sagen.“ Oder doch? – Doch! Denn Sie können sich sicher sein, dass sich auf für Ihr Bauvorhaben in einer Welt voller divergierender Informationen und unzähliger Kommunikationsblasen über kurz oder lang die passende Opposition findet. Die zugrundeliegenden Interessen können dabei sehr verschieden sein. Angefangen bei typischen NIMBY-Protesten  über Umwelt- oder Tierschutzbedenken bis zur Angst vor finanziellen Schäden oder verpassten Gewinnchancen motivieren manchmal schon Einzelne weitere Betroffene oder schlimmstenfalls ganze Gemeinden. Manchmal werden sie sogar zu Wortführern einer Gruppierung, die sich gegen Ihr Bauvorhaben positionieren.   

Organisierte Interessengruppen können Bauvorhaben nachhaltig schaden   

Lose Protestler, die Briefe an Sie als Vorhabenträger schreiben, sind da noch gut über einen direkten, persönlichen Dialog zu erreichen oder gar zu befrieden. Aufwändig sind die organisierten Interessengruppen, die als Bürgerinitiativen oder Verbände auftreten. Diese finden meist auch bei der (Lokal)Politik Gehör. Denn gerade im ländlichen Raum kennt man sich – durch gemeinsame Vereinsarbeit, den Stammtisch oder einfach als Nachbarn. Und spätestens dann können Zweifel am Bauprojekt oder an Ihnen als Organisation wirklich erfolgskritisch und schlimmstenfalls auch imageschädigend werden.   

Proaktive, transparente und ehrliche Baukommunikation als Trumpf   

Wir kennen dagegen nur eine gute Strategie: Proaktive, transparente und ehrliche Kommunikation mit den vom Projekt direkt Betroffenen und vor allem weiteren projektentscheidenden Zielgruppen wie Politiker und auch stille Fürsprecher. Wenn sich die Entscheider so sicher sind wie Sie, dass Ihr Projekt wichtig, gut und rechtlich einwandfrei ist, dann machen Ihnen Protestbewegungen vergleichsweise wenig Druck. Denn eines haben wir in jahrelanger Baukommunikation auch gelernt: Gegenstimmen kann man generell nur selten vermeiden. Sie selbst haben jedoch sehr viel Einfluss darauf, wie Sie diesen begegnen und wie sehr sie sich auf Ihre Ziele auswirken.   

Am stärksten ist Ihre Position, wenn Sie alle identifizierten Stakeholder des Projektes frühzeitig ansprechen. Inwieweit Sie dabei die Beteiligungstreppe von Information über Konsultation hin zu Kooperation erklimmen möchten, sollte bereits zu Beginn Ihres Vorhabens geklärt sein. Eine klare Struktur für die frühzeitige Kommunikation und Öffentlichkeitsbeteiligung bei Planung und Bau von Infrastrukturprojekten gibt die Richtlinie 7001 des VDI , an der auch wir unsere Kommunikationskonzepte für Bauvorhaben orientieren.


Im 2. Teil unseres NQ-Faktenchecks geht es um die Bedeutung von verständlicher Kommunikation im Rahmen von Bauprojekten. Schaut gerne rein!